Jade Hochschule InfoSys-Feed

Mittwoch, 23. März 2011

Konstruieren 4.3 _Pfosten-Riegel-Fassaden / Fensterdetails & Co / Kaiser

Komplexe Geometrien in Fensterdetails weisen auf Leichtmetall/Aluminiumbauteile hin.
Stahl ist was Formenkomplexität betrifft schwieriger formbar und taucht daher in weniger kleinteiligen Geometrien auf. 

Glasscheiben benötigen mindestens 15mm Auflagerfläche.

Schrauben stellen eine nicht überbrückbare Wärmebrücke dar.

Pressleiste: presst Scheibe fest, durch Schraube fixiert.
Deckleiste: verdeckt Schrauben, äußerer Abschluss.

Es ist möglich auf eine Deckleiste zu verzichten und die Schrauben sichtbar zu lassen. In diesem Fall ist aus Gründen der ästethischen Qualitätssicherung ein entsprechender Plan notwendig, der Auskunft über exakte Positionen von zu verbauenden Schrauben gibt.

Falzentwässerung:
Da Pfosten-Riegel-Fassaden nicht von vornherein dicht sind, sind Bauteile geometrisch entsprechend optimiert worden. Da immer die Gefahr besteht, das von Außen Wasser in die Rahmenkonstruktion eindringt oder sich von Innen heraus Kondenswasser bildet, finden sich im Bauteil filigrane Falzgeometrien, die der Entwässerung dienen (vgl. Schüco p49, Moro p537)

Fußpunkt:
Bauteil "Einschiebling": 1cm dicker Flachstahl, der Profile mit Boden verankert, also als Festpunkt auf Deckenplatte dient. Als Alternative sind auch Winkel möglich. (vgl. Schüco p 84, Moro p543)

Dampfdichtigkeitsfolien:
Folien dampfdicht mit Rohbau verkleben.
Bei Detailzeichnung auf Ebenenposition achten (bearbeiten mehrere Personen ein Projekt, ist dies eine typische Fehlerquelle in der Koordination der Schichten in jeweils Vertikal- und Horizontalschnitt.
Der bei Rohbauten an Fensterstürzen oft sichtbare schwarze Voranstrich dient der Haftung der Folien.
Es gilt: Materialien müssen sich vertragen, also Verträglichkeit beachten! Ob eine Folienverklebung fachgerecht ausgeführt ist, lässt sich am besten durch Folgendes in Erfahrung bringen: Reisstest.
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Bezüglich der beliebten Schücodetails muss eins festgehalten werden: Man achte auf die angrenzenden Bauteile, die nicht Gegenstand der eigentlichen Detailzeichnung sind (z.B. Attika). Dieser Punkt entscheidet oft über die ästhetische Qualität des Projekts. Das Schüco-Detail ist per sé also eine technisch korrekte Lösung, baukulturell aber nicht unbedingt von besonderer Relevanz.

Letztendlich ist es auch möglich, Pressleisten aus Holz zu verwenden. In diesem Fall bestehen Trägerprofile in der Regel aus Brettschichtholz und die Riegelabdeckung ebenfalls aus Holz.
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------
R-Träger bilden eine interessante Tragstruktur aus. Die Besonderheit ist der aufgelöste Steg. Als Bestandteile treten bei Ober- und Unterzug T-Träger auf, zwischen denen zum Lastabtrag eine Rohrstruktur in Sägezahn-Form befindet. Es findet also eine Auflösung in ein Fachwerk statt. Der Vorteil bietet sich in der filigranen Optik des Bauteils.

Konstruieren 4.2 _Raster / Kaiser

Definition Raster: Scharen parallel verlaufender und sich schneidender Linien

Rasterarten:


  1. Primärraster = Konstruktion / Tragwerk
  2. Sekundärraster = Ausbau, Innenwände, Fassade, Türen, Fenster
  3. Tertiärraster = TA


Hauptraster = Primärraster
Nebenraster = Sekundär- und Tertiärraster

Haupt- und Nebenraster  können im Versatz oder mit Deckungsgleichheit auftreten.

Konstruktive Resultate der Rastermodi:

  • Versatz: Alle Anschlüsse gleicher Konstruktion, Stützen im Raum.
  • Deckungsgleichheit: Vielzahl von Sonderelementen, aber keine Stützen im Raum.

Rastertypen:

  • Rechteckraster
  • Quadratraster
  • Radialraster
  • Diagonalraster (typisch für 70er Jahre Behnesch Schulen)

Architekturgeschichte 4.3

Fortsetzung Le Corbusier

Ergänzungen / Wiederholung der letzten Vorlesung:

Orientalische Eindrücke aus Süd-Ost-Europareisen zu Anfang des 20sten Jahrhunderts führen zur Lösung des Jugendstilklischees, hin zum späteren Vokabular der Moderne.

Das Motiv des doppelgeschossigen Wohnraums mit Galerie wird zu einem seiner zentralen Motive.

Citrohan-Typus entsteht analog zur Automobilmarke Citroen und soll als Schlagwort die Möglichkeit des seriellen Charakters von Häusern verdeutlichen.

"Ville de 3 millions habitants" / Stadt für 3 Millionen Einwohner:
Für das pariser Flachland konzipiert, stellte dieser Entwurf für Jeanneret die Idealstadt dar. Das Gelände ist in ein orthogonales Straßensystem unterteilt , das von Diagonalen durchzogen wird, die sich im Zentrum treffen (Bezug auf klassische römische Stadtstrukturen). Die zum Kern aufsteigende Bebauung äußert sich drastisch durch die kreuzgerippten Hochhäuser im Zentrum der Stadt, wo sich auch ein unterirdischer Zentralbahnhof befindet. Auf Dachflächen sind Landezonen für Flugzeuge vorgesehen. Die Stadt für 3 Millionen Einwohner soll trotz einer anzunehmenden hohen Verkehrsdichte nichtsdestotrotz der Natur ihren Freiraum lassen: Straßen und Hochhäuser werden aufgeständert, um das Grün unter ihnen durchlaufen zu lassen. Grundlegend ist das Konzept der Funktionstrennung. die Devise lautet: Zentral arbeiten, Wohnen in der Peripherie. Persönlich hegte Jeanneret eine tiefe Abneigung gegen das bestehende Paris, das er gemeinhin als dreckig und abzuschaffen verstand.

---.---

1923 Malerische Kollaboration mit Ozenfant
Kreation des Purismus als Kunststil.
Baut Haus für Ozenfant: L-Förmig von Brandwand umgebenes Gebäude, Scheddach, Oberlicht, weiße Putzfassade, Mischung aus Beton und Mauerwerk, Industrie-Stahlfenster Einfachverglasung, Skulpturale Elemente wie Treppe oder Vordächer treten hervor. Insgesamt verschachtelt, spielerisch.
https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhluOoB4IxM1cTxpxaKjf7yb1ghXieFDz8r5Xv_pmAbfgiLVvEvyco6n_4bh03Ti7VMHPcezIgDIAaO8YT4-0K1wgGzFf7BruSDvvjcwOQq7FTRDC7YvOLjHVbPXS6ojhoe5WJVMB0I3Vs/s1600/Atelier+Ozenfant_LeCorb.jpg

1925 Gestapeltes Wohnen
Sein finanzielles Auskommern erwirtschaftet er sich zu dieser Zeit mit dem Bau von Einfamilienhäusern.
Inspiriert von seinem Pavillon auf der Art-Deco-Ausstellung, festigt sich die Idee von Wohneinheiten mit innenliegendes Loggias. In publizierten aber nicht gebauten Entwürfen stapelt er einzelne Module zu Mehrfamilienhäusern.

Der Gedanke Gebäude als freie Kompositionen mit bildhauerischen Qualitäten zu gestalten, festigt sich. Immer häufiger taucht das Spiel zwischen Symmetrie und Asymmetrie (=freie Komposition) auf. Ein Gegensatz zum Zeitgenossen wie Mies van der Rohe wird deutlich: Funktionen (vgl. Betonmöblierung) werden unveränderbar festgelegt und nicht wie bei LMvdR einer sich an Lebensumstände anpassbaren Flexibilität unterworfen.

1926 Villa la Roche
Heutzutage von der Fondation le Corbusier genutzt.
Das Prinzip der Régulateurs / Regulatoren als grafisches Kontrollinstrument für Proportionsverhältnisse taucht auf.
https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgU5Y7rfRDKADh1YHlHV7FeL7QnhBz9KD-_jEe_vE02QcJSZMyK6ICJGLpk5gRUWPfVMgAtfPYxs9uilHFMh5xchkZ9nnPZijVCHIKaJnKFeclGsgJfXXeeg0nMv1pOZDGO35X_W0f_VBA/s1600/3-RHF-24.gif

1927 Villa Stein, Garches
Rückwärtig platziert, mehrgeschossig. Beziehung zwischen Architektur und Automobildesign wird deutlich. Haupteingang durch Vordach erkennbar (nebenan Eingang für Einliegerwohnung). Lichtbänder weisen auf nicht-tragende Fassade hin.

http://www.thearchitectpainter.com/MadisonGray/deep_SIGHT/reviews/MoveMeaning1/GARCHES.htm

----------------------
Idee der Verknüpfung zw. Baukörper und Körperbau
----------------------

1926 Beitrag Weißenhofsiedlung Stuttgart
Grundstück in Süd-West-Ecke, 2 Gebäude nach Citrohan-Typ. Ein EFH sowie ein Doppelhaus.

Fünf Punkte zu einer neuen Architektur
„Die nachfolgend dargestellten theoretischen Betrachtungen gründen sich auf langjährige praktische Erfahrung auf dem Bauplatze. Theorie verlangt knappe Formulierung. Es handelt sich hier keineswegs um ästhetische Phantasien oder Trachten nach modischen Effekten, sondern um architektonische Tatsachen, welche ein absolut neues Bauen bedeuten, vom Wohnhaus bis zum Palasthaus. Die dargestellten fünf grundlegenden Punkte bedeuten eine fundamental neue Ästhetik. Es bleibt uns nichts mehr von der Architektur früherer Epochen, sowenig wie uns der literarisch-historische Unterricht an den Schulen noch etwas geben kann.“ Quelle: Le Corbusier, Pierre Jeanneret: Zwei Wohnhäuser von Le Corbusier und Pierre Jeanneret. S. 6–7 
  1. Stützen / Pilotis (frz. Pfahlwerk)
  2. Dachgarten
  3. Freie Grundrissgestaltung
  4. Langfenster / Lichtbänder
  5. Freie Fassadengestaltung
http://www.reocities.com/rr17bb/LeCorbusier5.html

1929/30 Villa Savoye
Die zuvor angesprochenen fünf Punkte zu einer neuen Architektur vereinen sich nebst dem Citrohan-Bau der Weißenhofsiedlung von '26 in der '29/30 errichteten Villa Savoye. Stützen demonstrieren Abhebung und inhärente Funktion. Fensterband, Dachgarten. Das abgerundete und von Glas umgebene, zurückgesetze Erdgeschoss hebt sich optisch deutlich vom Tragwerk ab. Es fasst neben einer Chauffeurswohnung und Diensträumen eine Garage für drei Autos. Die Erschließung der eigentlichen Wohnfunktionen im Obergeschoss verläuft über eine Rampe, sowie eine Treppe. Auffallend sind wieder skulptural wirkende Wendeltreppen und feste Möblierungselemente (z.B. Tisch um Stütze). Hierdurch wird das Thema der Raumskulptur deutlich, bei der Noblesse durch Kargheit erzeugt werden soll. Im Dachgeschoss verschmelzen Innen und Außen, lediglich durch Glas klimatisch voneinander getrennt. Statt einem abschließenden Langfenster, taucht hier ein breiter und offener Lichtschlitz auf. Tische und Blumenbeet tauchen in betonierter und somit per sé unveränderbarer Form auf (wieder Hinweis auf Raumskulptur). Das auf dem Außengelände platzierte Pförtnerhaus erscheint wie eine Miniaturversion der Villa.

Grundrissebenen:
http://content.answcdn.com/main/content/img/oxford/Oxford_Architecture/0198606788.corbusier-Le.2.jpg

Ende der 20er, Anfang der 30er nehmen seine Projekte eine größere Gestalt an. Bezüge zu Schiffsarchitektur nehmen zu:

Studentenwohnheim Pavillon Suisse
Kleine Appartments, Untergeschoss hat sekundäre Funktion, Wohnen findet im OG statt, Dachgarten trägt Funktionen der Freizeit.

1932/33 Cité de Refuges / Obdachlosenasyl der Heilsarmee
Eingangspavillon und Besprechungsraum von Hauptkörper entkoppelt. Dieser erscheint hinter diesen beiden Gebilden wie eine große Wand. In der Grundrissplanung werden Bezüge zur Schiffsarchitektur deutlich, es entstehen Decks- und Kabinenassoziationen.

1933 Immeuble a la porte molitor
Konzeption und Bau des eigenen Hauses. Vorne und hinten gleiche Fassade. Paradigmatisch für spätere Wohn- und Geschäftshäuser. 9 Etagen, die mit Ausnahmen jeweils von Außen deutlich sichtbare Eigenarten aufweisen. Glasbausteine als Brüstungselemente > Transparenz, Skulpturaler Grundriss.

Algier, Entwurf "Wohnschlange", Etagen u.A. als doppegeschossige Individualvillen konzipiert, möchte unterschiedliche Ausbaustufen ermöglichen.

Entwurf in Sao Paulo, sich begegnende im Kreuz aufeinandertreffende Wohnschlangen
-----------------
Der Mensch ist für Corbusier ein Naturwesen, das mit der Natur leben will. Architektur soll die Symbiose mit der Natur unterstützen.

Dienstag, 22. März 2011

NBauO, BauGB & Co


http://bundesrecht.juris.de/woflv/index.html


BauNVO
http://bundesrecht.juris.de/baunvo/index.html


Landesbauordungen
http://www.bauordnungen.de/

NBauO

In der Regel bieten die Portale die Volltexte als PDF zum Download an! 







Tool/Bauphysik: Calumen 2

"Die Software der SAINT-GOBAIN GLASS zur Berechnung der lichttechnischen und strahlungsphysikalischen Daten von Glas. Ermitteln Sie die Werte Ihrer Einfach-, Zweifach- oder Dreifachverglasung mit der Kombination verschiedener Funktionen wie z.B. Wärmedämmung, Sonnenschutz oder Sicherheit."


http://de.saint-gobain-glass.com/b2b/default.asp?nav1=st&nav2=Hilsmittel

Sonntag, 20. März 2011

Architekturgeschichte 4.2

Fortsetzung LUDWIG MIES VAN DER ROHE

Meister der Öffentlichkeitsarbeit. Durch zahlreiche Publikationen schafft er es, ohne große Vielzahl an gebauten Projekten, seinen Namen im Diskurs zu halten.
Seine primäre Zielgruppe sind finanziell Bessergestellte / Prominente.

1929 Barcelona Pavillon:
  • Abstrakt:
    Flächen und Linien gestalten Räume
  • Prinzip der Leitwand
  • Wasserfläche wird zum Raumbildenden Element
  • Unterschiedliche (Material)Qualitäten von Wänden
  • Bauteile sollen die ihnen inhärenten Funktionen zeigen
    > Stütze zeigt sie trägt
    > Wand zeigt sie trennt Raum
  • Kreuzförmige Stützen
  • Getöntes Glas
  • “Schwerelosigkeit”, kein definitives Oben und Unten, erst Mensch und Natur legen diese Richtungen fest.

Da seine architektonischen Vorstellungen nicht den stilistisch regressiven Idealen der Nationalsozialisten entsprechen, bleiben Wettbewerbsversuche in Deutschland weitesgehend erfolglos. Wie zuvor Gropius bekommt nun auch L.M van der Rohe ein Angebot aus den USA. Sein Formenrepertoire (und die Idee des Hofhauses) im Gepräck, nimmt er in Amerika eine Lehrtätigkeit auf und wird zu einem der prägendsten Einflüsse der europäischen Moderne in den USA. Jene Vorstellungen der gebauten Moderne werden hier immer weiter artikuliert und im Verlauf der Geschichte nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges in die Alte Welt exportiert.

Um 1940 übernimmt er die Planung des Illinois Institute of Technology. Der Ansatz ist radikal modern, in der Planung finden sich keine Rückbezüge in vergangene Epochen. Das zu beplanende Gelände unterteilt er in ein strenges quadratisches Raster, aus dessen Flächen er in orthogonaler Orientierung Gebäude entspringen lässt.

Minerals Institute / IIT
Raumabschließendes und tragendes System in einer Ebene. In den USA propagiert er den Wechsel von der Kreuzstütze zum T-Träger. Bauen wird kubisch. Will mit industriellen Bauteilen neue Wohnformen entwickeln. Neutralität der Gebäudehülle.

Crown Hall /IIT:
Axialsymmetrisch, vollständig verglast. Betonung Sockel durch Freitreppe/Vorebene. Leitwände, strenges Raster. Keine Trennung von Raumabschluss und Stützen > Stützenfreie Halle. Übergeführte T-Träger > Innen großer neutraler Raum.

Farnsworth House
  • Erhöhtes Erdgeschoss, jedoch Sockelfrei > Aufständrung, Natur wird nicht mit Gebäude unterbrochen, sondern fließt unter diesem hindurch.
  • Freitreppe, Zwischenterrasse
  • Bodenplatte – Dachplatte – Glashülle
  • Stützen stehen Außen
  • 3 Raumqualitäten: “ummantelt und bedeckt”, “bedeckt aber offen”, “offen”

Entwurf 50/50 Feet House
Haus reduziert sich auf vier Stützen. Nie gebaut.

Lakeshore Drive, '48/50
  • Raster
  • Zwei rechteckige Flächen zueinander in Bezug gestellt.
  • Rationale Unterteilung des Rasters in ...*Dechiffrierungsproblem - Ergänzung erwünscht!*
  • Vollverglasung
  • Rationale Formensprache
  • Purismus wird Chic

Seagram Building
Der Konzern möchte minimalistische Ästhetik als Außenwirkung prägenden Faktor nutzen.
Minimalismus ist zu einem Ideal geworden (vgl. Lakeshore Drive).
Abwechslung in streng gerasterter Fassade entsteht durch die individuelle Nutzung des Sonnenschutzes. Die Erscheinung dominiert in Klarheit und Eleganz.

Entwurf f. Fa. Bacardi, Santiago / Cuba
Stahl-Rasterplatte. Raum entwickelt sich zwischen zwei Scheiben und breitet sich zwischen diesen aus (>beschreibt Idealzustand für van der Rohe). Das Projekt ist politisch umstritten, da USA und Cuba in Konflikt stehen. Auf Intervention der Amerikaner wird der Bau nicht in Castros Regime exportiert, sondern in Berlin in Form der Nationalgalerie verwirklicht.

1968 stirbt Ludwig Mies van der Rohe.



LE CORBUSIER / EDUARD JEANNERET

Charles Eduard Jeanneret, le corbeaux “der Rabe” [Selbstironie: Brille, Nase]

*Schweiz, 1887
+Frankreich, 1965 (Badeunfall, Leiche nie gefunden)

Verwendung d. Pseudonyms:
ab 1920 als Autor
ab 1922 als Architekt
ab 1928 als Maler

Selbststilisierung, besonders ausgeprägte Egomanie, spielt zeitlebens Rolle > Vermarktung. Schafft es immer, andere für sich arbeiten zu lassen.

Erstes Gebäude 1907
Jugendstil, Krüppelwalmdach, Alpin, Bögen, Naturstein > beginnt also mit traditionellem Vokabular.

Zwischen 1908/09 Südost-Europareise 1, 09/10 Südost-Europareise 2.
Starker Einfluss der Architekturen aus Griechenland und der Türkei. Vokabular wird durch Motive aus klassischer und orientalischer Architektur ergänzt.

Entwurfsmodus von Malerei geprägt. Unterwirft Entscheidungen nicht der bloßen funktionalistischen Rationalität wie van der Rohe, sondern gesteht Intuition determinierende Relevanz zu.

Villa 1916, Fassade
Diagonalen als Kontrollinstrument > “Regulateures” / Regulatoren. Ein Versuch, grafisch Proportionsregeln abzuleiten.

Prinzip Domino-Haus
  • Addition von Bausteinen
  • Einheitliche Fassade
  • Stützen erzeugen Abstände zwischen Platten
  • Treppen
  • Fassade als Membran der Grundstruktur > Funktionstrennung v. Tragwerk u. Hülle

Maison Dom-Ino, 1915
Ähnlichkeiten zu Frank Lloyd Wright, Betonung Horizontalität, Gesimse

------------------------------------------------------------------------
Einbeziehung der Natur (vgl. Architektur als Rahmen für Natur und Kunst).
Stützensysteme aus Türkei und Griechenland
Doppelgeschosshohe Wohnräume (“Salon de Villa) > sich wiederholende Konstruktion bei l.C.
--------------------------------------------------------------------------

Gründet Zeitschrift “L'Esprit Nouveau” (“Der neue Geist”)

Buch: “Drei Mahnungen an die Herren Architekten”
1_ Der Baukörper: Soll einfach sein, Klarheit, geometrische Einfachheit
2_ Aussenhaut
3_ Grundriss: Plädoyer für freien Grundriss

1920 “Citrohan” Haus
EFH, doppelgeschossiger Wohnraum mit rückwärtiger Galerie, Reihenhaus tauglich > serielle Erscheinung (Citrohan wohl wg Citroen) > Haus soll also seriellen Charakter des Automobils aufnehmen. Gerade hier wird auch wieder die Tendenz zum Marketing deutlich, er kreiert Schlagworte, um sich im Gedächtnis zu verankern.

1925 Exposition des arts decoratifs > “Art Deco”
Mietet sich Gelände auf Messeareal um Pavillon zu bauen. Doppelgeschossiger Wohnraum mit Loggia (und rückwärtig gelegener Treppe auf Galerie). Dieser Pavillon steht quasi Modell für spätere Wohnbauentwicklungen > Addition > gestapelte EFH > MFH

Zukunftsstadt für 3 Millionen Einwohner
Straßenraster, Zentralbahnhof in der Mitte, Zentrum von kreuzförmigen Wohnhäusern umgeben, Straßen durchziehen Parks.